Bis zu 300 PS im X2 M35i (2024)

von

Peter R. Fischer

Jonas Uhlig

Sortieren Sie ihn ein, wo Sie wollen. Egal ob Sie ihn SUV Coupé oder Fließheck-SUV oder SAC (Sports Activity Vehicle) nennen – das hier ist die zweite Generation des BMW X2. Womit gleich noch ein möglicher Name ins Spiel kommt: U10 – so heißt der neue X2 intern.

Keine Variablen gibt es bei der technischen Basis. Die bildet, wie auch schon beim Vorgänger, der aktuelle BMW X1. Ansehen tut man es dem X2 jetzt aber nicht unbedingt auf den ersten Blick. Zum ersten Mal gibt es auch eine vollelektrische Version, den iX2.

Die Preise des neuen X2 beginnen bei 46.400 Euro für den 170-PS-Mildhybriden. Der Diesel kostet 450 Euro mehr, für den Sport-X2 mit 300 PS ruft BMW mindestens 63.800 Euro auf.

Der X2 ist sehr eigenständig geraten: Die Frontpartie kommt mit eigenen

, baureihenspezifischer Alu-Haube, eigener Niere (optional beleuchtet). Und sie steht weniger aufrecht als beim kantigeren X1.

Die langgestreckte Seitenlinie ist keine optische Täuschung, sondern findet sich auch auf dem Papier wieder: Mit 4,55 Meter ist das Bayern-SUV fast 20 Zentimeter länger als der Vorgänger und immerhin noch fünfeinhalb Zentimeter länger als der aktuelle X1. Warum? Damit man auch im Fond noch ordentlich Platz nach oben hat, so der Plan von BMW.

Unter den gleichen Vorzeichen kann man die gewachsene Fahrzeughöhe verorten: Sechs Zentimeter überragt der neue X2 den alten. Erwartungsgemäß entspricht der X2-Radstand (2,69 Meter) dem des X1.

Dafür entfällt beim neuen X2 das BMW-Logo auf der C-Säule. Am Heck wird der eigenständige Look zum eigenwilligen. Die Rückleuchten sind nach unten gezackt und verlassen die bekannten BMW-Designpfade. Ob es der Kundschaft mundet, bleibt abzuwarten.

Aktuell gibt es vier Verbrenner-Varianten des X2. Den Einstieg bilden zwei Diesel: der sDrive 18d mit Frontantrieb und 150 PS sowie der xDrive 20d mit 163 PS. Letzterer kommt mit Allrad und kann bis zu zwei Tonnen ziehen.

Darüber rangiert der 48-Volt-

-Benziner sDrive 20i mit 170 PS. Das Topmodell ist der X2 M35i xDrive mit 300 PS, 400 Nm und Allradantrieb. Dessen Fahrleistungen sind sportlich: 5,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h, 250 km/h Spitze.

Alle genannten Verbrenner sind immer mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe ausgestattet. Im Sommer 2024 soll noch ein kleinerer Einstiegs-Benziner folgen.

(Verbrenner-Aus: X-Reihe kommt weiter mit Verbrennern)

Im Innenraum punktet der X2 mit etwas tieferer Sitzposition gegenüber dem X1 und der bekannten Kombination aus 10,25-Zoll-Instrumenten-Bildschirm und 10,7-Zoll-Touchscreen. Die Tasten sind auf ein Mindestmaß reduziert, einen klassischen iDrive-Controller sucht man vergeblich.

Stattdessen sollen Sprachbedienung und Touchfunktionen des Android-basierten OS9 die Bedienung erleichtern. Neu ist das Premium-Abo "BMW Digital Premium" (rund 10 Euro im Monat; monatlich kündbar), mit dem sich In-Car-Gaming, Streamingdienste, unbegrenztes Datenvolumen und Drittanbieter-Apps sowie Bezahlfunktionen in den X2 integrieren lassen.

Schade: BMW betont zwar, dass mit der neuen Android-Plattform die Auswahl an Apps im ­Auto signifikant steigen soll. M-spezifische Anwendungen wie etwa ein Laptimer bleiben dennoch den "echten" M-Modellen vor­behalten – im X2 M35i gibt es ihn nicht.

Die erste Fahrt mit dem X2 absolviert AUTO BILD hinterm Steuer des Topmodells, dem M35i. Wir wechseln direkt in den "Sport"-Modus. Die Gangwechsel der Siebengang-Doppelkupplung werden spürbar angeschärft. Die vierrohrige Auspuffanlage arbeitet von außen hörbar, lässt sich innen aber kaum vernehmen. Allenfalls die eingespielten Fehlzündungen machen von sich reden, wenn der Fahrer vom Gas geht.